Ein historischer Moment
Das hochrangig besetzte Initiatoren-Team um Manfred Curbach hatte 2021 mit dem Vorschlag, ein neuartiges Bauforschungszentrum „Lausitz Art of Building“ zu gründen, am BMBF-Wettbewerb für ein Großforschungszentrum zur Unterstützung des Strukturwandels in der Lausitz teilgenommen. Letztlich unterlag man mit dem LAB im September 2022 knapp dem Deutschen Zentrum für Astrophysik. Da man aber nicht einfach aufhören kann, sich für ressourcenschonendes Bauen einzusetzen, haben die Initiatoren um Curbach für die Idee dieses Bauforschungszentrums weitergekämpft. Erklärtes Ziel war es, das LAB als Schlüssel für klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen doch noch in der Lausitz anzusiedeln. Und dieses Ziel ist Ende 2023 in greifbare Nähe gerückt.
LAB-Initiatoren-Team begrüßt Einrichtung des Excellenzclusters CARE
LAB und CARE sind integrativ notwendig, um klimaneutral sowie ressourcen- und kosteneffizient zu bauen!
Mit der Bewilligung von CARE als Excellenzcluster ist die Frage aufgetaucht, wie CARE und LAB – Living Art of Building zueinander stehen.
Manfred Curbach, Sprecher des LAB-Initiatoren-Teams für das in Gründung befindliche Bundesbauforschungszentrums teilt dazu mit, dass CARE und LAB – Living Art of Building parallel und in enger gegenseitiger Abstimmung entwickelt wurden.
Beide Initiativen zielen darauf ab, im Rahmen des enormen Forschungsbedarfs im Baubereich einen substantiellen Beitrag zu leisten, und bauen aufeinander auf.
Im CARE-Exzellenzcluster geht es vor allem um Grundlagenforschung im Bereich der mineralischen Baustoffe, deren Zusammensetzung und Herstellung unter besonderer Berücksichtigung der Kreislauffähigkeit und unter Nutzung aller digitaler Möglichkeiten.
Im LAB geht es um das baustoffübergreifende klimaneutrale und ressourceneffiziente Bauen in Gänze, d.h. mit allen Materialien, die beim Bauen vorkommen: die Weiterentwicklung von Glas, Stahl, Holz, Carbon, Lehm und vielen mehr und um die Neuentwicklung heute nur im Ansatz bekannter möglicher neuer Materialien. Hinzu kommen Aufgaben im Bereich des bezahlbaren Wohnungsbaus sowie Energie-relevante Themen. Ein besonderes Augenmerk wird im LAB auf die instand zusetzende Infrastruktur gelegt. Außerdem geht es im LAB um einen schnellen und sicheren Transfer dieser Erkenntnisse in die Praxis. Dies umfasst neben schnelleren und sicheren Zulassungen neuer Erkenntnisse auch Möglichkeiten für einfachere und reduzierte bauliche Vorschriften.
Jede Initiative, mehr Bauforschung zu betreiben, ist aus Sicht des LAB Initiatoren-Teams von enormem Nutzen, und es sollten alle Synergien genutzt werden, um dem großen Ziel eines klimaneutralen und ressourceneffizienten Bauens näher zu kommen.
Manfred Curbach plädiert in diesem Zusammenhang dafür, dass die neue Bundesregierung zügig die organisatorischen Grundlagen für das Bauforschungszentrum LAB – Living Art of Building schafft und die Arbeit schnellstmöglich beginnen kann.
Aus LAB Lausitz wird LAB Living Art of Building
Am 20.11.2023 konnte das Team dann alle beteiligten Partner in Bautzen informieren, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am 17. November 2023 beschlossen hat, dem Bauforschungszentrum unter dem neuen Namen LAB – Living Art of Building in den kommenden fünf Jahren insgesamt 68,6 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Am 26. Juni 2024 hat der Haushaltsausschuss das von der Bundesregierung vorgelegte Etablierungskonzept gebilligt und die Haushaltsmittel freigegeben. Auf sächsischer Seite haben zudem die Landkreise Bautzen und Görlitz zugesagt, den Aufbau mit bis zu 450 Millionen Euro aus den Strukturwandelmitteln zur Verfügung zu stellen. Weitere Bundesländer, darunter z. B. Thüringen und Brandenburg, haben ihr Interesse zur Mitarbeit und Beteiligung an der Finanzierung inzwischen bekundet.
Wie geht es nun weiter?
Ab Mitte 2024 soll der mehrjährige Aufbau des LAB beginnen. Nach der Aufbauphase sollen insgesamt rund 1.250 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in weltweit einmaligen Laboreinrichtungen forschen und entwickeln. Damit wäre das LAB das größte Forschungszentrum seiner Art. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Industrie werden langfristig bis zu 40.000 Arbeitsplätze in und um das LAB herum entstehen.
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